- Füchse
- Füchse[althochdeutsch fuhs, eigentlich »der Geschwänzte«], Bezeichnung für mehrere eng verwandte Gattungen aus der Familie Hundeartige; kleine bis mittelgroße Tiere, schlank mit relativ kurzen Beinen, schmaler Schnauze und meist großen, zugespitzten Ohren sowie buschigem Schwanz. Füchse ernähren sich v. a. von Kleintieren, seltener auch von Aas oder von Pflanzen. Zu den Füchsen gehören u. a. der Fennek, der Polarfuchs, die Graufüchse sowie die Echten Füchse (Gattung Vulpes), die mit neun Arten in Nordamerika, Europa, Afrika und Asien vorkommen und deren bekannteste Art der mit mehreren Unterarten in Eurasien und Nordamerika verbreitete Rotfuchs ist. - Die Felle der Füchse, außer denen des Rot-, Gris-, Kitfuchses und des Fenneks, werden im Rauchwarenhandel unter der Bezeichnung »Edelfüchse« gehandelt.In der Tiersage und der Dichtung gilt der Fuchs als Sinnbild der Schlauheit und Verschlagenheit. Nur im Märchen tritt er auch als hilfreiches Tier auf. Die älteste Fuchsfabel ist aus Assur aus dem Jahre 716 v. Chr. überliefert. Der griechischen Sage nach war der Fuchs ein Teufelsgeschöpf. Bei Aisopos ist der Fuchs Held vieler Fabeln. In der germanischen Sage war er wegen seiner roten Farbe dem Donar heilig. Die Gestalt des Reinecke Fuchs hat ihren festen Platz in der mittelalterlichen europäischen Literatur (Bearbeitung des Stoffes von Goethe im Epos »Reineke Fuchs«, 1794). In der christlichen Symbolik bezeichnet der Fuchs Arglist und Verschlagenheit, Lüge und Heuchelei, Ungerechtigkeit und Unmäßigkeit, Habsucht und Verzweiflung. In plastischen Darstellungen mittelalterlicher Kirchen in Deutschland, Frankreich und Italien tritt das Böse als Fuchs auf. - Im chinesischen und japanischen Mythos und Volksglauben erscheint der Fuchs als guter und böser Dämon.
Universal-Lexikon. 2012.